Ich berste vor Neid, wenn ich eure schönen Frauen, eure edlen Automobile und eure teuren Landhäuser sehe …“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
Ein Urlaubsvergnügen der besonderen Art: „Flottillen-Segeln“ in der griechischen See.
… vor einigen Jahren wurde das Flottillen-Segeln auf dem griechischen Segel-Chartermarkt eingeführt. Gaben anfangs selbsternannte „Insider“ und „Sachverständige“ dem neuen Kind wenig Überlebenschancen, bleibt heute festzustellen, dass sich der Sprössling mittlerweile zum munteren Teenager entwickelt hat.
Angeboten wird eine 14-Tage-Pauschalreise. Die Anreise erfolgt mit Charterflug, inbegriffen ist eine Flotte von acht bis zwölf gleichartigen, eher kleinen Segelbooten mit je vier bis sechs Kojen.
Die Route ist festgelegt und die Flottille wird von einem „Leitboot“ angeführt, welches mit einem verantwortlichen Leiter, einem Mechaniker und einer Hostess der Vermieter Firma besetzt ist.
Bootsführerscheine sind für den „Segel-Aspiranten“ daher nicht erforderlich.
E D I T O R I A L
Ein Urlaubsvergnügen der besonderen Art: „Flottillen-Segeln in der griechischen See von Gerhard-Stefan Neumann …“
Nürnberg (gsn) – Sie sind reif für die Insel und wollen nichts wie weg. Einfacher gesagt als getan. Denn schließlich kennen Sie ja schon (fast) alle Hochburgen der touristischen und vor allem teutonischen Glück Seligkeiten wie zum Beispiel die allseits beliebten und geschätzten Auslandsdependancen Balearen und Kanaren, nicht zu vergessen Spanien und Nordafrika, vom tristen europäischen Urlaubsrest ganz zu schweigen. Und zu allem kommen Stress und Unentschlossenheit. Ihr Chef nörgelt, warum Sie ausgerechnet jetzt, wo soviel Arbeit unerledigt auf Sie wartet, Ihren Jahresurlaub nehmen müssen (und überhaupt und von wegen ganze drei Wochen), Ihr herzallerliebstes Eheweib ist Ihnen dabei auch keine große Hilfe – und die Kids geben Ihnen den Rest – denn nichts ist den lieben Kleinen gut genug, und Sie armer Mensch sitzen mal wieder total zwischen allen Stühlen.
Es folgt das an sich völlig irreale und überzogene Schreckgespenst aller Tourismus Manager und nervlich ausgeflippter Erholungssuchender: Es ist Urlaubszeit und stellen Sie sich doch mal im Ernst vor – keiner fährt weg – weil man sich auf kein Urlaubsziel einigen kann.
Nun gut, machen Sie Ihrer Frau und den lieben Kleinen ein Angebot, dem sie nicht widerstehen können. Zugegebenermaßen müssen Sie es natürlich geschickt anstellen. Nein, mit Kunst und Kultur sprichwörtlich ins Haus zu fallen, das ist wirklich nicht die feine Art des Urlaubsplaners. Probieren Sie es doch mal eher mit Action, Freiheit und Abenteuer in griechischen Inselgewässern, erzählen Sie von kristallklarem Wasser, traumhaft langen Stränden, einsamen Buchten, tollem Essen – und notfalls können Sie auch etwas ähnliches wie von der „Geburtsstunde der Zivilisation“ hinterher murmeln. Und wenn Ihr verwöhnter Nachwuchs dann kindlich gestresst stöhnend einwendet, das wären ja olle Kamellen und tödlich langweilig und überhaupt und sowieso wäre das eher für Grufties und Scheintote, ja dann, aber nur dann können Sie beiläufig hinzufügen, daß man da auch kanufahren und surfen könne, vom Segeln natürlich ganz zu schweigen, daß es für die Kids auch Moutainbike-Ausflüge gäbe, Tennis- und Tauchkurse und … und …
Nur, und dann sollten Sie Ihre ganze noch verbliebene Autorität in die Waagschale der Entscheidungsfindung werfen und gnadenlos verkünden, daß Sie sich mit Ihren Lieben zwecks eines vierzehntägigen Segeltörns ins Mittelmeer begeben, vorzugsweise in das Ionische Meer. Und wenn sich alle Anwesenden dann noch halbwegs anständig benähmen – hängen Sie noch eine Woche Cluburlaub dran. Womit wir letztlich beim Thema wären und bevor jetzt die Woge familiärer Begeisterung über Sie zusammenbricht, möchten wir Ihnen Ihre ureigenste Idee en Detail etwas näherbringen.
Griechenland gilt schon seit Jahrzehnten als das Urlaubsland schlechthin. In den letzten Jahren hat es sich dagegen auch als das ideale Zielgebiet für Segelreisen etabliert. Nirgendwo sind die örtlichen Gegebenheiten so optimal und durch ihre Vielfalt so beeindruckend wie in diesem Land. Hier finden Sie alles, was Ihren Segelurlaub zu einem vollen Erfolg werden lässt.
Das Land und seine Bewohner wurden geformt durch tausende von Jahren reichhaltigster Geschichte und doch hat sich das traditionsbewusste Land in all diesen Jahren kaum verändert. Die Griechen haben sich ihre unkomplizierte und natürliche Lebensweise bewahrt, die vielen Inseln zeichnen sich durch ihren unvergleichlichen Charme aus und vermitteln die Ruhe und Gelassenheit, die Sie einen erlebnisreichen, unvergesslichen Urlaub verbringen lassen. Dies alles, zusammen mit viel Sonne, endlos weiten Stränden, herrlichen Küstengebieten, malerischen Ankerplätzen und Buchten, die zum Segeln und Entdecken einladen, stellen die richtige Mischung für einen Segeltörn, einen Cluburlaub oder eine Kombination aus beidem dar.
Die ägäischen Gewässer gelten nach wie vor als eine der anziehendsten und reizvollsten Segelgebiete des Mittelmeers. Ab dem zentralen Ausgangspunkt Athen können sowohl der Saronische Golf, der Golf von Argolis, als auch die Nordwestküste über Euböa oder die Kykladen befahren werden. Ein unbedingtes Muss, ja fast schon ein Klassiker bei den vielen Segel Chartern ist der Törn zwischen Athen und Rhodos. Allein die Inselgruppe der Kykladen besteht aus mehr als zweihundert Inseln. Sie können wählen zwischen unbewohnten Eilanden bis hin zum lebendigen Mykonos. Dieses Revier ist allerdings eher für erfahrene Segler geeignet, da der dortige Meltemi besonders in den Sommermonaten ohne Vorwarnung aufkommen kann. Andererseits ist die Ägäis überaus dicht mit Inseln besetzt, so dass man eine Schutz bringende Küste meist in erreichbarer Nähe findet. Das Ionische Meer ist ein Leichtwetterrevier und deshalb besonders für Segeleinsteiger oder auch für Familien mit Kindern geeignet.
Zunächst aber zur in diesem Zusammenhang meistgestellten Frage:
Die Beantwortung dieser Frage ist relativ einfach und der Begriff rasch erklärt:
In einem losen Verbund segeln Sie in Gemeinschaft mit acht bis zwölf anderen Yachten. Sie steuern Ihre Yacht selbst, Bootsführerscheine sind nicht vorgeschrieben. Die Flottille wird von einer Crewyacht begleitet. Die Flottillen sind international zusammengesetzt:
Charterer aus ganz Europa und Nordamerika zählen zu den Kunden der Veranstalter. Während eines vierzehntägigen Törns legt die Flottille zwischen einhundert und zweihundert Seemeilen zurück. Der Charterer unterliegt keinerlei Reglementierung. Nach der gegebenenfalls täglichen Skipper Besprechung steht es Ihnen frei, wann Sie den Hafen verlassen wollen, um ganz nach eigenem Geschmack und Tempo bis zum nächsten Ankerplatz zu segeln. Vier bis zehn Tage freies Segeln stehen Ihnen zur Verfügung, die Sie ganz nach Belieben einteilen können.
An Bord der Begleityacht befinden sich meist mehrere Personen.
Sie sind sehr sorgfältig ausgewählt, sind erfahren und über Funk jederzeit erreichbar. Die Crew führt regelmäßig Törn Besprechungen durch, erläutert die Route, Navigation, Wind- und Wetterverhältnisse. Sie kümmert sich ständig um die Instandhaltung und eventuelle auftretende technische Probleme und schaut regelmäßig während Ihres Törns nach Motor, Elektrik, Segel etc. Anfallende Reparaturen werden von der Crew gleich während des Törns behoben. Die Crew kann Ihnen außerdem wertvolle Tipps über Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten und Öffnungszeiten geben.
Natürlich können Sie sich auch in der Nähe des Begleitbootes aufhalten, falls Sie sich nicht allzu „Segelfest“ fühlen.
Genaue und aussagekräftige Richtlinien über eventuell auftretende Situationen zu geben ist naturgemäß äußerst schwierig. Viel hängt von der Zusammensetzung der jeweiligen Crew und den dazu herrschenden Wind- und Wetterverhältnissen ab. Die Flottillen befahren ohnehin nur leicht und problemlos zu meisternde Reviere. Die Kenntnisse, die Sie zum Beispiel während eines drei-tägigen Kurses in Ihrer ersten Urlaubswoche erlangen oder gute Jollen Erfahrung reichen aus, um an einer Flottille teilnehmen zu können.
Griechenland, Land der Götter und der Sonne, hält mit seinem unglaublich abwechslungsreichen Landschaften noch für jeden ein Plätzchen bereit, wo er sich wohlfühlen kann. Irgendwo in der Weite der Ägäis oder im Ionischen Meer warten zahlreiche Inseln darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Die Ionischen Inseln sind ein kleines Paradies – ursprüngliche Inseln, malerische Fischerdörfer und kristallklares Wasser. Einige Veranstalter haben das Segelrevier erweitert und bieten Ihnen nun die Möglichkeit, über Korfu bis an die albanische Grenze zu segeln – ein wirklich ungewöhnliches Segelgebiet erwartet Sie.
Wir starteten unseren Törn in der Bucht von Syvota auf der Insel Levkas, die vom Festland nur durch einen Kanal getrennt ist. Die Insel ist gebirgig und grün, zahlreiche Süßwasserquellen sorgen für eine üppige Vegetation. Gute Einkaufsmöglichkeiten finden Sie in dem lebendigen Ort Nydrion, viele Restaurants und eine ausgezeichnete Küche in Vasiliki. Auch können Sie in der Bucht von Vasiliki hervorragend Windsurfen durch die auftretenden Fallböen. An der Ostseite der Insel liegt der sehr schöne Club Nikiana.
Östlich von Levkas liegt die landschaftlich reizvolle Insel Maganision. Besuchen Sie die tief einschneidende Bucht Ormos Spilia und machen Sie sich die Mühe, den Hügel zum Dorf
Spartochorion hinaufzugehen: Die atemberaubende Aussicht wird Sie belohnen. Die Insel Skorpios müssen Sie leider auslassen, denn sie ist die Privatinsel der Familie Onassis. Kamalos hat sich wie die Nachbarinsel Kastos wenig verändert. Port Leone ist eine der interessantesten Buchten der Region. Der Ort ist seit dem Erdbeben im Jahre 1953 so gut wie verlassen. Gegenüber auf dem Festland können Sie in Astokos auf dem herrlichen Gemüsemarkt einkaufen und gleichzeitig das urbane griechische Leben kennenlernen.
Auf den Dragonera Inseln finden Sie die ersehnte Ruhe und Beschaulichkeit. Kephalonia, die größte der Ionischen Inseln begrüßt Sie mit dem bezaubernden Hafen Phiskardo. Besuchen Sie bei Paleros die gewaltige Melissani Höhle mit ihrem unterirdischen See. Die beiden Inseln Oaxos und Antipaxos im Norden des Ionischen Meeres können Sie bei einem One-Way Törn zwischen Syvota und Plataria besichtigen. Oder segeln Sie von Plataria aus in Richtung Norden. Sie kommen an der kaum bewohnten Küste von Epirus mit unzähligen Buchten vorbei.
Club-Flottillensegeln erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Sie ist das ideale Urlaubskonzept für diejenigen, die einen Kompromiss zwischen einem reinen Urlaub an Land bzw. auf dem Wasser suchen, und auch für alle, die ihren Aufenthalt gerne etwas abwechslungsreicher gestalten möchten.
Verschiedene renommierte Veranstalter betreiben Clubs – zugegebenermaßen in den unterschiedlichsten Standards und nach den finanziellen Möglichkeiten ihrer Gäste. Jeder dieser Clubs ist geprägt durch eine einzigartige, ganz individuelle Atmosphäre, sie alle sind jedoch in ein bezauberndes Landschaftsbild integriert. Deshalb – informieren Sie sich in Ihrem Reisebüro – und sicherlich werden Sie, wenn Sie die detaillierten Beschreibungen der einzelnen Clubs studiert haben, leicht den Veranstalter und den Club herausfinden, der am besten zu Ihnen paßt.
Ein Urlaub auf See will sorgfältig geplant sein, wenn alles so werden soll, wie man es sich vorgestellt hat, gerade wenn man als „eigener Kapitän“ auf einer Charter-Yacht in See stechen möchte. Von Anfang April bis spät in den Oktober können „Freizeit-Kapitäne“ auf einer unter griechischer Flagge fahrenden Yacht die Schönheiten der griechischen Inselwelt entdecken und lieben lernen.
Seriöse Veranstalter wählen nur Yachten renommierter Werften mit erstklassiger Ausstattung aus – und deren Experten (vielfach deutsche Fachleute) vor Ort garantieren die regelmäßige Wartung der Schiffe. Trotzdem sollten Sie sich Ihre eigene Checkliste anlegen und mit den Angeboten der Veranstalter vergleichen. Viele dieser „Extras“ sind oft bei den vermeintlich etwas „teureren“ Angeboten schon im Preis inbegriffen.
Außenborder:
Bei allen Yachten können Außenborder für das Beiboot gegen Aufpreis gemietet werden. Wichtig: Die Vergabe erfolgt meistens in der Reihenfolge des Buchungseinganges. Bitte bestellen Sie diesen daher bereits bei Buchung Ihrer Yacht – natürlich nur, falls auch gewünscht. Im Preis inbegriffen ist zumeist ein voller Treibstofftank für den Außenborder.
Zusätzliche Ausrüstungen:
– sind Cockpit-Duschen vorhanden? (elektrisch oder tragbar), verfügt das Boot über zusätzliche Kapazität an Frischwasser und befinden sich ein Kühlschrank oder Eisboxen an Bord?
Windsurfer:
Können Windsurfer gegen Aufpreis gemietet werden? Führt die Flottille ggf. kostenlose Windsurfer zur gemeinsamen Benutzung mit? Verfügt die Flottille über „Riggs“ für die „Kids“? Können Blister (Leichtwetter-Vorsegel) gemietet werden? Blister sind leichter zu handhaben, erfüllen jedoch dieselbe Funktion wie Spinnaker. Auch hier gilt bei den meisten Veranstaltern der Eingang der Bestellung.
Studieren Sie v o r Vertragsabschluss die technische Ausrüstung Ihrer Yacht sowie die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen.
Preisbeispiel:
Eine Standard-Yacht mit zwei Kojen und vier Kabinen kostet in der Hauptreisezeit (Juli/August) für vierzehn Tage ab 1. 500 €, in der Nebensaison (April bis Juli und August bis Oktober) für vierzehn Tage ab 1. 200 € und in der Vorsaison (jeweils bis zum 30. April und danach ab dem 15. Oktober) für vierzehn Tage ab 900 €. Hinzu kommen natürlich die Kosten für den Charterflug und die eigene Verpflegung. Extras wie Außenborder, Spinnaker und Windsurfer werden bei den Veranstaltern unterschiedlich berechnet. Sollten Sie partout nicht selbst segeln wollen, dann können Sie natürlich einen professionellen Skipper engagieren – der kostet Sie allerdings neben Unterkunft und Verpflegung noch mindestens 125 € pro Tag.
Ich berste vor Neid, wenn ich eure schönen Frauen, eure edlen Automobile und eure teuren Landhäuser sehe …“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
E D I T O R I A L
Die Malediven – das Paradies der 2OOO Inseln von Gerhard-Stefan Neumann …
Nürnberg (gsn) – Ein Traum wird Wirklichkeit – oder sind Sie ganz einfach reif für die Insel? Lassen Sie sich entführen in eines der schönsten Urlaubsparadiese der Welt. Palmen, weite und einsame Strände, das saubere Wasser des Indischen Ozeans versprechen „Südsee-Romantik“ pur.
Tauchen Sie ein in eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit. Egal ob Sie als Schnorchler oder „Tauch-Profi“ die bezauberndste Unterwasserwelt dieser Erde oder eben nur als sonnenhungriger Mitteleuropäer das „Inselglück“ hautnah erleben wollen. Vergessen Sie das Heute, das hier und jetzt, bräunen Sie am weißen Sandstrand, baden Sie in jadegrünen Lagunen und tun Sie was Sie schon immer wollten:
Träumen Sie im Schatten sich wiegender Palmen. Und wenn Sie Lust auf Sport haben? Nichts ist einfacher als das. Tauchen und Schnorcheln Sie in einem einmaligen Unterwasserrevier wie Sie es sont auf der Welt nicht mehr finden werden. Selbstverständlich können Sie fischen, segeln und surfen und nahezu fast alle anderen Sportarten betreiben.
Aber übertreiben Sie nicht.
Denken Sie daran: Sie sind in einem der letzten Paradiese dieser Erde – den Malediven.
Tropenfeeling pur steht auf dem Programm. Vergessen Sie die Etikette, lassen Sie sich gehen, spannen Sie aus – Shorts und T-Shirt, Essen und Trinken, Segeln, Surfen, Tauchen, kurzum Lebensfreude – ist angesagt. Schon Ihre Ankunft ist ein Erlebnis der besonderen Art: Das Flugzeug gleitet über die malerischen Atolle und Korallenriffe, die vom Tinten blauen Ozean umspült sind, bevor es auf dem Flughafen Hulule der Hauptstadt Male aufsetzt. Male – einer der kleinsten aber mit Sicherheit reizvollsten Hauptstädte der Welt – ist die „Metropole“ des Archipels der Malediven.
Sich in die Malediven zu verlieben ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht schwer:
Meistens ist es die Liebe auf den berühmten ersten Blick – und oft hält sie ein Leben lang an. Kein Wunder, bieten sie doch alles, was der verwöhnte mitteleuropäische Wohlstands Bürger nur noch aus Büchern und vom Hörensagen her kennt. Wo können Sie schon wie Robinson Crusoe leben oder eine ganze Insel in rund zwanzig Minuten zu Fuß umrunden? Doch der eigentliche Reichtum der Malediven wird erst auf den zweiten Blick sichtbar – und das unter Wasser:
Hier finden Sie in einer nahezu unglaublichen Vielfalt Schwärme von Rifftieren der verschiedensten Arten, farbenprächtige Fische, Muscheln und Schildkröten. Darüber hinaus ist das Riff Lebensraum von Rochen, Muränen, Steinfischen und Haien. Keine Angst, es sind nicht die großen mordlustigen Exemplare, sondern die vergleichsweise harmlosen Weißspitz-, Schwarz Flossen und Grauhaie. Letztere erweisen sich in aller Regel als recht friedliche Zeitgenossen – eine gute Portion Vorsicht allerdings ist immer angebracht. Weniger gefährlich und in jedem Falle schmackhafter sind die edlen Speisefische, die in den Gewässern rund um die Malediven anzutreffen sind. Am beliebtesten sind hier die Makrelen und die Bonitos.
Die Malediven bestehen aus einer Gruppe von dreizehn verschiedenen Atollen mit zusammen 1190 kleinen Inseln von denen heute rund 200 bewohnt sind. Diese Inseln sind im Durchschnitt weniger als einen Quadrat Kilomter „groß“ und besser ausgedrückt „klein“. Von Südindien liegen die Malediven rund 700 Kilometer und von Sri Lanka etwa 600 Kilometer entfernt. Innerhalb der Inselgruppe sind die Entfernungen auch beträchtlich: Die nördlichste Insel, Kelai, trennen immerhin 760 Kilometer von Gan, der südlichsten Insel. In der Ost-West-Ausdehnung kommen die Malediven auf eine Breite von 130 Kilometer.
Die Landfläche der Malediven beträgt ganze 298 Quadratkilometer und davon sind lediglich zehn Prozent bewohnt. Das heißt im Klartext, daß die 220.000 Inselbewohner auf allerengstem Raum zusammenleben müssen. Die Malediven liegen in den Tropen, entsprechend hoch sind die Temperaturen. Sie erreichen zwischen 26 und 31 Grad Celsius, die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind gering. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 Prozent, die Sonne scheint täglich zwischen sechs und acht Stunden. Zwischen Mai und Oktober, also in der Regenzeit kommt es kurzen und kräftigen Schauern. Die beste Reisezeit sind die Monate von Dezember bis April. Die Wassertemperaturen sind aber unabhängig von der gewählten Reisezeit immer angenehm warm.
Wie alle Koralleninseln bestehen auch die Malediven aus abgestorbenen und verfestigten Korallen Kalken, die in jeweils ringförmigen Atollen gruppiert sind. Jedes einzelne Atoll ist zum Schutz von einem Außenriff umgeben, ebenso ist auch jede Insel von einem Riff geschützt, welches eine seichte Lagune einschließt. Obwohl die einzelnen Inseln kaum mehr als zwei Meter aus dem Meer herausragen, brauchen Sie keinerlei Angst vor Überflutungen zu haben. Erstens sind die Gezeiten hier nur schwach ausgebildet und zweitens wird die Brandung bereits am Riff gebrochen. Algen und Korallen bilden eine harmonische Lebensgemeinschaft. Im warmen, klaren Wasser des Indischen Ozeans leben und gedeihen die Inseln der Malediven. Doch damit nicht genug: Das eigentliche Faszinierende an den Malediven sind die Lebensformen im Wasser.
Und denken Sie bitte jetzt schon daran:
Verzichten Sie auf das Abbrechen von Korallen. Jedes Brechen von Krallen zerstört diese einmalige Lebensgemeinschaft und bedroht damit die Existenz der Inseln. Sie gefährden damit nachhaltig und unwiderruflich die empfindliche Unterwasser-Ökologie. ganz abgesehen davon ist das Abbrechen von Korallen inzwischen strengstens verboten und wird mit drakonischen Strafen von bis zu 1000 US-Dollars geahndet.
Der Sage nach, sollen die Malediven im ersten Jahrhundert nach Christi von Singhalesen aus Sri Lanka besiedelt worden sein. Mit ihnen kam der Buddhismus auf die Inseln. Hundert Jahre später wurde der Islam Staatsreligion auf den Malediven. In der wechselvollen Geschichte der Inselgruppe spielten Portugiesen und Engländer eine wichtige Rolle. Seit 1965 sind die Malediven unabhängig, im Jahre 1968 wurde die Republik ausgerufen.
Die Malediven sind Mitglied der Vereinten Nationen, des Commonwealth und gehören dem Bündnis der Blockfreien Nationen an. Die Inselbewohner sind gläubige sunnitische Moslems, die fünfmal am Tag dem Aufruf zum Gebet folgen. In den Ferienhotels wird Englisch gesprochen – in einigen inzwischen auch etwas Deutsch. Hauptstadt und Regierungssitz der Malediven ist von jeher Male. Wie schon erwähnt, ist sie vermutlich die kleinste Hauptstadt der Welt:
zwei Kilometer lang und einen Kilometer breit. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Flughafen Hulule, und auch dies sehen Sie nicht alle Tage, seine Landebahn beginnt und endet im Wasser.
Und noch eine Besonderheit:
Die Straßen Males haben weder Bürgersteige noch Asphalt – sondern weißen Korallensand, der ständig mit den Blättern und Blüten der prachtvollen Stundenblumen von Frauen und Kindern gekehrt wird.
Da der Tourismus auf den Malediven erst verhältnismäßig spät im Jahre 1972 einsetzte, blieb der Inselgruppe manch unangenehme Erfahrung erspart. Für den europäischen Pauschaltouristen liegen die Malediven näher als die Inseln Polynesiens (sind auch weitaus erschwinglicher), weniger überlaufen und doch die entscheidende Spur „unberührter“ als die Seychellen. Heute gelten auf den Inseln mit die strengsten Umweltschutzbedingungen. Die meisten Ferieninseln liegen im Nord- und Süd-Male-Atoll, wo auch Hauptstadt und Flughafen der Malediven liegen. Neue Ferieninseln im Ari-Atoll werden zur Zeit erschlossen. Jede Ferieninsel besitzt einen eigenen Hotelkomplex mit Restaurant, Coffeeshop, Bar und Souvenirladen. Die Anlagen sind meist im Bungalowstil errichtet, die Ausstattung der Zimmer entspricht durchaus europäischen Maßstäben.
Alle Feriendörfer haben eigene Tauchschulen und verfügen nicht nur über alle dafür notwendigen Einrichtungen, sondern auch über qualifiziertes Personal. Und noch ein Aspekt soll nicht vergessen werden:
Auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist der Erwerb eines Patents auf den Malediven erheblich „preiswerter“ als an einer europäischen Tauchschule. Und sollte doch einmal ein „Touristischer Mangel“ auftreten – die Freundlichkeit der Malediver macht diesen allemal wieder wett. Naturgemäß steht auf den Inseln der Wassersport im Vordergrund. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der reinen „Badegäste“ erheblich gesteigert, so daß die „Tauchsportler“ etwas ins Hintertreffen geraten sind, aber trotzdem werden die Malediven ein exklusives Tauchparadies und ein unvergessliches Paradies bleiben.
Die Insel liegt direkt am Außenriff. Zur Atoll – Innenseite besitzt sie einen wunderschönen, circa einen Kilometer langen feinsandigen Strand. Kinder können hier gefahrlos baden, weil der Strand flach abfallend in die weite Lagune übergeht. Hohe Palmen spenden ausreichend Schatten. Meerufenfushi ist eine der größeren Urlaubsinseln und besitzt mit die schönsten Strände der Malediven. Fazit: Die Lagune bietet beste Voraussetzungen für Segler und Windsurfer.
Ideal für den Sporturlaub: Kandooma Fushi Resort/Süd Male Atoll:
Die Insel liegt ausgezeichnet zum Außenriff und bietet von daher ideale Voraussetzungen für den Wassersport. Das Außenriff liegt in einer Entfernung von rund 600 Meter, das sogenannte Hausriff mit großer Sandbank ist von der Insel rund 100 Meter entfernt. Für alle die es eilig haben: Ein Helikopter-Service steht zur Verfügung. Sport: Tischtennis, Dart, Volleyball, Fußball, Tennis, Segeln und Wasserski. Im Tauchsport Kandooma Fushi Resort können Sie Tauchkurse und Non-Limit-Tauchen belegen. Auskünfte erteilt Ihr Reisebüro. Fazit: Gerade „Nichttaucher“ sind auf dieser Insel gut aufgehoben.
Ideal für den Familinurlaub: Insel Embudu / Süd Male – Atoll:
Die Insel liegt im Süd – Male – Atoll direkt am Wadu – Kanal und besitzt ein sehr gutes Tauchrevier. das Hausriff der Insel liegt sozusagen vor der Haustüre – zehn Meter entfernt. Die Insel ist sehr schön mit Palmen und tropischem Buschwerk bewachsen und von einem weißen Korallenstrand umgeben. Die Insel kann in gut zwanzig Minuten zu Fuß umrundet werden. Sport: Schnorcheln, Tischtennis, Badminton, Volleyball. Eine Tauchschule ist vorhanden. Fazit: Durch das nahe Hausriff ist die Insel ideal für Schnorchel-Fans.
Ideal für den „Taucher“: Die Insel Lohifushi / Nord Male -Atoll:
Durch die Lage auf dem Atoll – Kranz ist die Insel besonders für Taucher interessant, die Wert auf kurze Bootsfahrten legen. Das sogenannte Hausriff ist von der Insel 250 Meter entfernt und vom Bootssteg gut zu erreichen. Die Insel ist sehr beliebt und verfügt über alle Hotel – Kategorien. Sport: Dart, Federball, Volleyball, Fußball, Tischtennis, Minigolf und Tennis (Hartplatz / Flutlicht). Wichtig: Den Nichttauchern steht auf der Atoll -Innenseite eine große, feinsandige Lagune zum Baden und Windsurfen zur Verfügung. Fazit: Eine ausgezeichnete Bade- und Tauchinsel mit angeschlossener Tauchschule.
Die Malediven werden von allen großen europäischen Reiseveranstaltern angeboten. Sie fliegen zumeist nonstop. Umsteigeverbindungen werden über Colombo oder Dubai angeboten. Auf dem Male International Airport finden Sie eine Bank, ein Postamt und einen Schalter des Tourismusministeriums.
Bürger der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und der Republik Österreich erhalten bei der Einreise gegen Vorlage eines gültigen Reisepasses ein kostenloses Visum. Dieses Visum ist 30 Tage gültig.
Devisen dürfen unbeschränkt ein- und ausgeführt werden.
Impfungen sind keine vorgeschrieben, es sei denn, Sie reisen aus Infektionsgebieten ein.
Zollfrei dürfen alle Gegenstände des sogenannten persönlichen Bedarfs eingeführt werden, sowie 200 Zigaretten, 50 Zigarren oder 250 Gramm Tabak. Selbstverständlich auch Tauch- und Schnorchel Ausrüstungen.
STRENG VERBOTEN IST DIE EINFUHR VON:
Alkohol, Schweinefleisch, Rauschgift, alle Arten von Waffen. Harpunen und Unterwassergewehren und pornographischer Literatur.
** EIN STRIKTES AUSFUHRVERBOT
besteht für Korallen, Schildkrötenpanzer und Schildblatt Produkten. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass sich ein- und ausreisende Besucher strengen Gepäckkontrollen unterziehen müssen.
Auf den Malediven dürfen Sie uneingeschränkt fotografieren, es sei denn, Sie befinden sich auf einer Einheimischen Insel. Zurückhaltung sollten Sie auch bei „weiblichen Motiven“ üben. Foto- und Filmmaterial ist überall erhältlich – leider aber wesentlich teurer als in Europa.
Gesundheitstipps:
Alle Speisen, auch Eis und Salate können Sie bedenkenlos verzehren. Obst sollten Sie dagegen schälen. Leitungswasser darf in keinem Fall getrunken werden. Auf allen Ferieninseln ist eine „Erste-Hilfe-Ausrüstung“ vorhanden – ärztliche Behandlung gibt es nur im Krankenhaus auf Male. Empfehlenswert ist die Mitnahme von Mitteln gegen Magen- und Darmstörungen, Erkältungen und Mückenstiche. „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“.
Trinkgelder:
Ein zusätzlicher Trinkgeld ist wie überall natürlich auch auf den Malediven gerne gesehen. Grundsätzlich ist in allen Rechnungen das Bedienungsgeld bereits enthalten. Für einen Kofferträger ist pro Gepäckstück 1 US-Dollar und für Ober und Zimmerjungen sind 3 bis 5 US-Dollar pro Woche angemessen.
Bekleidungstipps:
Anzug, Krawatte und „das kleine Schwarze“ ist zu Hause besser aufgehoben als auf den Malediven. Unverzichtbar dagegen sind Sonnenhut- nebst Brille sowie Strandschuhe, die man auch im Wasser tragen kann.
Und noch ein Tipp:
Strand- und Freizeitkleidung können Sie auf den jeweiligen Ferieninseln sehr günstig erstehen.
Netzspannung:
„Auch auf den Malediven kommt der Strom aus der Steckdose“. Diese sind zumeist zweipolig und passen für Fön und Rasierapparat. Die Stromversorgung allerdings erfolgt über Generatoren, die auch nachts nicht abgestellt werden.
Post und Telefon:
Telefonieren können Sie von der Rezeption Ihrer Ferieninsel. Die Verbindungen sind unproblematisch. Ein Drei-Minuten-Gespräch nach Europa schlägt mit etwa 25 € zu Buche. Hier die internationalen Vorwahlen: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041 und die Malediven erreichen Sie über 00960.
Währung und Zahlungsmittel: Landeswährung ist die maledivische Rufiyaa (Rf.), sie ist in 100 Laaris (L.) unterteilt. Es gibt München zu 1, 2, 5, 10, 25 und 50 Laaris und Scheine zu 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Rf. Für 100 Rufiyas zahlen Sie etwa 9 €. Gängiges Zahlungsmittel auf den Malediven ist der amerikanische Dollar, auf den alle Rechnungen ausgestellt werden. Erhaltene Leistungen bestätigen Sie mit Ihrer Unterschrift. Die Abrechnung erfolgt wöchentlich oder auf Wunsch vor der Abreise. Akzeptiert werden Reiseschecks und Kreditkarten.
Zeit:
MEZ + vier Stunden, während der europäischen Sommerzeit + drei Stunden. Einige Ferieninseln haben eine um eine Stunde abweichende Zeit.
Weitergehende Informationen erhalten Sie über das Touristische Informationsbüro der Malediven, Immanuel-Kant-Straße 16, Bad Homburg, Telefon O6172/86293. Über diese Anschrift erreichen Sie auch das Maledivische Generalkonsulat.
Das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland befindet sich in der Fareedy Magu 10, Male. Für Schweizer Staatsbürger ist die Botschaft in Colombo (Sri Lanka) und für österreichische Staatsangehörige deren Botschaft in Neu-Dehli (Indien) zuständig.
„The devil take my reputation!
I need a job!
I need an income!
I burst with envy when I see your beautiful women, your fine automobiles and your expensive country houses.“
G.B. Shaw
„The Doctor at the Crossroads“, 1
(Dr Ridgeon)
The Ambassador’s Cat ► An erotic story by Gerhard-Stefan Neumann ►
The old ambassador felt miserable, tired and worn out. Lately he has been longing for the end of his days more and more often. His young wife, Eva, wasn’t much help. Although he loved her with all his heart and he could be absolutely sure of her love. Her numerous young lovers did nothing to change this fact.
Even if Eva had fun with one of these young gentlemen at least once a week at some extremely unimportant ball in some embassy in the capital. The aged husband was in no way jealous. On the contrary, he encouraged Eva’s passion to the best of his ability and he knew each of her lovers personally. After all, they were all diplomats – just like him. He knew exactly when a new affair began, when it reached its peak, when it subsided and when it was finally time for him to introduce his wife to a new, suitable suitor.
As always, the old ambassador sat in a wheelchair in his favorite place in his small garden high above the cliffs of the island. The lonely, small and extremely picturesque island was his private residence. He had requested this refuge from the Chancellor in distant Berlin when he took over the embassy in the capital of the small South Sea archipelago decades ago. According to the will of the grand old Chancellor in Berlin, this should be the last official act for the aged ambassador. But this old fox only chuckled quietly into his hand when he thought of the powerful chancellor back home:
„Let him sit in his feudal palace,“ the experienced envoy coughed into his fine damask handkerchief, „we’ll see who outlives whom here.“
The ambassador found it more difficult to breathe from day to day, the vision in his elderly eyes had almost completely failed him and he had long been unable to move around under his own power. Joseph, his grizzled servant, provided him with the bare necessities and drove him to the cliffs of the island to his garden in a rickety wheelchair every morning or whenever his master requested. Her faithful companion throughout the years was Eva, the loyal and cuddly ancient Egyptian temple cat, a highly noble and rare breed cat.
From there, the old diplomat used an equally ancient telescope to observe the newfangled freighters and steamships that populated the horizon in ever-increasing numbers every day. And as always, the cat lounged in its master’s lap, purring comfortably, obviously enjoying life and enjoying the ambassador’s tender attentions. Throughout all these many years, Eva the cat remained loyal to her master. The animal’s occasional longer excursions could not change this. But whenever the beautiful animal reappeared after a long disappearance, the ambassador’s physical health suddenly improved. That’s why he didn’t hold her back when she suddenly interrupted her dozing, beamed at him with her green eyes meaningfully and at the same time knowingly, jumped off his lap and disappeared into the rocky cliffs.
As intensely as he listened to himself more and more often, as if he wanted to notice the coming of the Grim Reaper in time, he also listened to the beating of the waves that crashed onto the island’s beach at a depth of a good 150 meters. He enjoyed the amorous play of the seagulls as they flew around him, his residence, his garden and the entire island in adventurous and daring feats of flying.
The ambassador particularly loved his garden. It was meticulously laid out and maintained by local gardeners according to his plans and drawings. And even today, many years later, major repairs or alterations of any kind can only be carried out after detailed consultations with His Excellency. The ambassador used to speak duplicitously and ambiguously about his garden as follows:
„Even when this world is no more, my garden and I will be one – the garden above, I below.“ Not only because his previous house cats from the rare breed of ancient Egyptian temple cats found their final resting place in a certain small and separate part, but two of his wives have also been laid to eternal rest in this idyllic place over the decades.
Occasionally, horrible feelings arose in the old man, especially when he thought with horror of the rich and corpulent ladies of his heart who, to his great good fortune, had died early. With Eva, his current wife, things were of course completely different, because Eva was a rare stroke of luck – a jewel. Tall and slim, very intelligent, young, a full fifty years younger than her husband, and with very subtle feminine curves and shoulder-length reddish hair, she was a woman he had always wanted – even if she wasn’t him belonged alone. But what did that matter? Just by her presence she sweetened the seclusion and loneliness in this outpost of world diplomacy.
All the bones in his tired and worn out body ached for the old man and he could only barely hold himself in the wheelchair. He drew the aroma of the fresh air of the Pacific deep into his lungs, always hoping that the lively breeze would give him back a little of the physical performance of days gone by. He also really longed for Eva’s hugs. But the unfulfilled hope remained, the imminent end seemed to be getting closer and closer.
Joseph knew about the devastating condition of his aged master and he suffered with him, especially since he became aware of the extent and extent to which the ambassador’s physical deterioration was progressing. So he shuffled over quickly, as much as his own infirmity allowed him, and brought his master the equally old telescope. “Thank you, Joseph,” murmured the old man and placed the glass on the tripod that had been hastily handed over to calm the telescope and trembling hand to some extent. What the old man saw seemed to bring him deep joy, because an inexpressible feeling of happiness spread through the old and emaciated body, rejuvenating him by ten, twenty, perhaps even thirty years – the ambassador literally woke up again Life.
The ambassador’s figure straightened, straightened, the endless wrinkles of his skin disappeared and his pale skin tanned. The stringy and unhealthy-looking yellowish, tangled hair became a silvery, bright white, and would have been a credit to an ancient Greek philosopher. Joseph had witnessed this incredible transformation before. And every time he suffered with the old man from distant Europe. And whenever this happened, not only was there an inexplicable death on this deserted island, but Joseph’s body also conformed to his master’s body. At first this scared him. But he quickly forgot about it, especially since the ambassador always laughed in amazement and curiously wanted to know which young girl Joseph had spent his last nights with. In his many years of servanthood, Joseph had learned to be silent, to serve, and to enjoy.
With the old man’s euphoria, Joseph once again grew beyond himself and he thought with joy of the new coffee-brown female beauty who had been responsible for the envoy’s breakfast and five o’clock tea for the past few days. Joseph beamed all over his face, weathered by the local sun and marked by the storms of life, as he thought of the woman he loved: her long, well-formed legs, her firm thighs, her narrow hips and, above all, her femininely protruding bottom Revered, which often led Joseph to one or two little tokens of love, but he was always dismissed with the flippant remark, „but, but grandfather…“
This would now change and Joseph was sure of it. The radiant smile in his Excellency’s steel blue and sparkling eyes proved him right. He would kiss every square inch of his beloved’s skin, grasp the girl’s waist and never let her slip away, not to mention the voluptuous and very feminine breasts and he imagined – how he would bury his face in them. And – by how many decades his own life clock would be set back this time in the shadow of his master’s regeneration.
An energetic hand gesture from the newly revived diplomat brought him back to reality rather harshly. „Just look Joseph,“ his Excellency called out happily, „yes, just look very closely, they have found each other and they love each other – the time has finally come,“ and with an elegant and extremely energetic wave of his hand he handed the glass to the servant and signaled him to see through it. Deep at her feet, in the dreamlike and beautiful bay between the rocky cliffs, Eva, the ambassador’s wife, was having fun with an unusually good-looking, young, tall, blonde man. „It’s your first secretary Horvath, Excellency,“ Joseph said in surprise. „Yes, Joseph, I’ve known for a long time,“ he confirmed and added calmly:
„I introduced the young man to her myself and I believe that he is quite useful for our purposes.“
The young couple, who seemed made for each other even from this distance, had already taken off all their clothing and were swimming in the waves of the Pacific just as God had created them, like an innocent, happy and carefree, perhaps even childishly silly couple in love. While Eva’s uncomplicated and cheerful laugh hit the rock walls and she gave in more and more willingly to the naked youth’s wooing, the husband gained completely in weight and stature:
But Eva not only gave, she also took – the most valuable thing her young lover had to give her – and she took it for her husband. At the same moment when he surrendered willlessly to his final fate in her arms and thus fulfilled his life, two bright white lightning bolts shot up the rock wall from Eva’s beautiful green eyes, allowing the ambassador to penetrate and illuminate as if in a thunderstorm, bringing him glowing in the most dazzling colors in the world and finally disappearing on the horizon of the sky just as quickly as they had come. A little later, as if by fate or by the dramaturgy of a skilled magician, deep darkness fell over the cliffs of the island and it suddenly became the deepest night… …
The young old ambassador headed towards his bedchamber in a good mood, tidy, even really cheerful and almost exhilarated. Of course, his faithful servant Joseph had already prepared everything for a restful night, including the obligatory glass of warm milk, so that he, his master, would sleep comfortably and relaxed into the realm of dreams – but this milk, delicious as always, was his Excellency’s own Sure, he definitely wouldn’t need it that night. So he demonstratively opened the mighty double doors to his bedroom with both hands and allowed himself to be captivated by the light, the warmth, friendship and love:
He was greeted by a halo of gold-colored light cones that surrounded him, the room and the bed, as if he and the entire room were supposed to become part of their enormous radiance. And then he saw his favorite, the cat. The beautiful ancient Egyptian temple cat lounged on the fine sheets, purring comfortably, its eyes shining like huge phosphorus stones and small, white flashes reflected on its irises. „Eva, my little darling,“ the ambassador whispered happily, knelt down on the bed and caressed the noble animal very tenderly. After a while of loving interaction, the envoy noticed traces of blood on the animal’s claws and when he looked questioningly and at the same time concerned into the cat’s eyes, his own past was reflected in them. A little later, when the diplomat went to rest, the cat nestled in his arms and looked at him lovingly with large, green eyes… …
The storm did not come as a surprise; in its own way, he had hoped for it and longed for it; after all, it brought him relief from his suffering and gave him back hope and confidence. It would renew him and give him a new chance at life. But this storm was louder and more threatening in its violence and intensity than any other before. Fear overwhelmed the ambassador and made him jump in alarm.
In the same breath, the door to his bedchamber burst open with a loud bang and a figure dressed entirely in white entered the room, surrounded by a glowing halo of supernatural white, almost dazzling light. „Eva,“ the ambassador stammered, frightened, delighted and surprised at the same time. “How nice, my beloved, that you are finally here”. Eva remained silent. She floated more than she walked and stood at his side by the bed. With a barely noticeable movement of her shoulder, she let her robe slide to the floor and showed herself to her husband in all her wonderful beauty – just as her Creator had created her.
He welcomed her with open arms and she closed his questioning mouth with a long and tender kiss. And the more and the deeper he penetrated her body, the more the spirit of the young first secretary, who had died far too early, took possession of his body. And they made love the whole long night…
The next morning, shortly after breakfast, the envoy sent for his servant to send a personal telegram to his superior, the Chancellor. When the servant entered, he saw his master standing at one of the large windows and noticed how he was staring almost motionless out at the vast expanse of the Pacific. „Joseph,“ he said to his servant, „please ensure that this telegram reaches His Excellency, the Chancellor, as quickly as possible. Berlin should notify the relatives of Secretary Horvath, who died so unfortunately. It is a tragedy.“
„Yes, Mr. Ambassador,“ the servant also said sympathetically, „it’s a tragedy. These swimming accidents are also really very terrible. Now we have to mourn the third death in your term of office.“ And as he turned around he noticed that the ambassador was holding his cat in his arms. „Oh,“ the servant cried happily, „Eva is here again.“ “ Yes, Joseph,“ the diplomat replied happily, „Eva may be a big drifter, but luckily she always comes back. „Yes, it’s really lucky,“ said the servant and went away to post the telegram. And the cat purred in the most comfortable way, stretched out in her master’s arms, caressed his hands and tenderly stroked his cheeks with her little head. Her eyes beamed at him. They were wonderful green eyes.
The ambassador turned from the window and back to his desk. He smiled and seemed extremely happy, very relaxed and his personality was balanced and stable. It was like a miracle – the old diplomat, who had fallen into disrepair, had become a fresh and youthful-looking, handsome man in his fifties. The ambassador’s gaze turned to the wall opposite:
There was a picture of Eva, his beloved wife. It was a nude portrait and it showed Eva with the cat. The ambassador loved this painting; he could spend hours in front of it if he had to. Not only because it showed his wife, unclothed, in full life size, and because the cat that Eva held in her arms only very incompletely covered her wonderful and very feminine upper body, no, it was the pair of eyes of the sitter that made him, the ambassador, look like that incredibly fascinating:
Whenever the ambassador and the cat were lonely, the diplomat would take a chair and, always with the cat in his arms, look at the portrait of his wife. And it usually didn’t take very long until the two beloved pairs of eyes in the painting glowed and let small white flashes rain down on the man with the cat in his arms.
In distant Berlin, the Chancellor stood on the balcony of his official residence in a bent position with his hands crossed behind his back and looked very thoughtfully at the excited hustle and bustle of the budding city of over a million people. He, too, was tired of his job and no longer felt up to the tasks that lay before him. And to make matters worse, there was Hermione. Hermine was his wife, a souvenir from his time as chargé d’affaires at the Austrian court in Vienna. But that was a very long time ago and today Hermione had the spoiled, funny and cheerful k. u.k. – Princess of that time still has about as much in common as an old sailing schooner with the huge MS Imperator, which was currently set off from Hamburg on its maiden voyage to New York.
Besides, Hermione wasn’t exactly a model of a faithful wife. But that wouldn’t have bothered the aged Chancellor much if his current lover hadn’t been a more or less meaningless bon vivant and actor. „If she had at least chosen a government councilor or colonel – no, it has to be a theater hero,“ grumbled the old chancellor sullenly into his graying beard.
The telegram from his friend the ambassador still lay on his huge desk. And one thought had been bothering him the whole time, never letting him go and constantly haunting his head:
He could visit the homeland of his ancestors, live a life without Hermione, simply resign, be young again, visit the islands of the South Seas, and enjoy the almost virgin twentieth century to the fullest – for better or for worse and… and …
The Chancellor stood in front of the picture of his great-grandfather, the founder of the family dynasty, and both men looked at each other. Thoughtful, questioning, searching and living, one, the Chancellor – experienced and knowing about the problems of the great-grandson, the other, the painted one, the great-grandfather. The painted man was holding a particularly noble and beautiful cat in his arms – an ancient Egyptian temple cat. Cats of this special breed have been kept in the dynasty since ancient times and were greatly revered by family members.
The Chancellor also loved these beautiful animals and whenever he could, he looked at the painting and was captivated by the gaze of the temple cat depicted in it. After a while of intimate contemplation, time and space mixed together, present and future no longer played any role, the building blocks of life here and now mixed with completely new and unknown values of such a completely different world.
When the Chancellor’s adjutant entered his study, his heart almost stopped in shock. The whole huge room was filled with a gentle, mild sea breeze and from very far away the officer thought he heard music:
The gentle melodies of the South Seas – as well as the surf of the Pacific and the swaying of the palm trees. But there was no trace of the Chancellor. On his desk he only found his letter of resignation and nothing else. No notice, no message. When the adjutant looked around the room, he was almost shocked:
Where the great-grandfather’s portrait always hung, the Chancellor now looked towards him and in his arms he held a cat with bright green eyes. And when the officer touched the picture lightly, he discovered, to his unspeakable horror, that the paint on the painting was not yet completely dry… …
Author note:
Gerhard Stefan Neumann
Freelance journalist + copywriter (GdbR)
Stephanie Neumann looks stunning in this captivating photograph taken by the talented Gerhard-Stefan Neumann. The warm and friendly tone of the image radiates through Stephanie’s smile, capturing a moment of genuine joy. This beautiful composition showcases the skill and artistry of Gerhard-Stefan Neumann as a photographer.
Man and woman are once again showing their bravery in wearing hats. In this article by Gerhard-Stefan Neumann, we explore the trend of embracing hats as a fashion statement. From stylish fedoras to elegant sun hats, hats are making a comeback in the world of fashion. So, why not join the trend and add a touch of flair to your outfits with a hat?
„Der Teufel hole meinen Ruf!
Ein Einkommen brauche ich!
Eine Arbeit brauche ich!
Ich berste vor Neid, wenn ich eure Automobile und eure Landhäuser sehe.“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
P R O L O G
Man(n) und Frau zeigen wieder Mut zum Hut – von Gerhard-Stefan Neumann …
Nach langen Jahren der Stagnation sehen die deutschen Hutproduzenten wieder Wachstumschancen.
… seine Geschichte ist fast schon so alt wie die gesamte zivilisierte Menschheit. Immerhin war es ein ziemlich weiter Weg von den ägyptischen Königstüchern, den ersten zaghaften Kopfputzkreationen des Mittelalters bis hin zu den unausstehlich unmodischen Baseball Caps unserer Tage.
Bis kurz nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg, also bis in die frühen Fünfziger, feierte die klassische Kopfbedeckung mit Namen Hut ihre größten Erfolge. Kaum eine Dame, die auf sich etwas hielt, ging in jenen aufregenden Tagen des deutschen Wirtschaftswunders „oben ohne“ aus dem Haus,
Heute befindet sich die deutsche Hutindustrie wieder in einem leichten Aufwind, Fachleute sprechen sogar schon wieder von einer Renaissance des modischen Kleidungsstückes Hut – sicherlich auch deshalb, weil gerade junge Frauen wieder „oben mit“ gehen – und dies ausgerechnet mit dem klassischen Herren-Hut.
Vielleicht liegt es aber auch gerade daran, dass die deutschen Hut-Hersteller dem Standort Deutschland und seinen jungen motivierten Designern die Treue gehalten haben.
Selbstverständlich dürfen Sie Text und Fotos auch im Rahmen einer Anzeigen-Strecke verwenden. Die Fotos können Sie über mein Büro erhalten. Bitte rufen Sie uns einfach an.
E D I T O R I A L
Nürnberg. (gsn) – Sie sind jung, attraktiv, oft genug hinreißend schön, unabhängig und selbstbewusst. Mit den berühmten drei „K’s“ (Kinder, Kirche, Küche) haben sie nun wirklich nichts mehr am Hut. Sicher sind Männer – ein fester und durchaus erwünschter Bestandteil ihres Lebens – aber ein absolutes Muss „muss“ es eben nicht mehr sein. Ihre Zukunft meistern sie mit Charme und Intellektualität, einer guten Portion Selbstsicherheit und Durchsetzungsfähigkeit. Zur Not wird auch schon mal der Ellbogen eingesetzt – hin und wieder auch alle beide. Das zumindest haben sie von ihren männlichen Kollegen in den langen Jahren der Emanzipation gelernt.
Die Rede ist von den modernen Karrierefrauen dieser Tage.
Sie arbeiten als Mannequins und Models, sind in den zahlreichen Talkshows des öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehens als Moderatorinnen präsent und sind aus Redaktionsstuben von Print- und Werbemedien nicht mehr wegzudenken. Einige von ihnen kann man durchaus zur „Meinungsmacher-Elite“ dieses Landes zählen. Was die neidische und erstaunte Männerwelt Mitte der Achtziger vielleicht noch mehr oder weniger abfällig und neidisch als „Karriere scharfe Weiber“ abtat – ist ein heute fester – und durchaus liebenswürdiger Bestandteil – unseres Lebens.
Auf den Punkt gebracht heißt dies:
Die modernen jungen Frauen dieser Tage sind auf den Marsch durch die Institutionen – sie wollen an die Macht. Und dies kompromisslos.
Ebenso kompromisslos sind sie in Sachen Mode. Erlaubt ist was gefällt. Für die Einen sind die großen Designer-Namen aus Paris, Mailand, München und New York das absolute Nonplusultra – für die anderen eben nur Schall und Rauch. Bei den modernen jungen Frauen dieser Tage ist, im Gegensatz zur Politik, die neue Sachlichkeit schon längst eingezogen:
Auf Schnickschnack und Schnörkel kann getrost verzichtet werden, die jungen Frauen von heute wollen die Mode, die zu ihnen passt – sachlich, elegant, tragbar und figurbetont – die „neue Zeit“ eben. Gefragt sind gute Stoffe, edle Materialien und gute Verarbeitung. Und – Hersteller aufgepasst – es darf auch wieder etwas kosten. Dafür verzichten die jungen Ladies eben auf Quantität, allerdings sollten die edlen Stücke untereinander kombinierbar sein.
Auch hier machte eine Frau Furore und räumte ihren Geschlechtsgenossinnen zumindest in Sache Mode einige Steine aus dem Weg:
Die Hamburger Mode-Göttin Jill Sander.
Einst selbst Mitglied der schreibenden Zunft erkannte sie frühzeitig genug den Trend der Zeit und mit Glück, Ausdauer und dem richtigen „Händchen“ eroberte sie sich schon in relativ jungen Jahren ihren Platz im Olymp der Modezaren.
Fürs kleine Schwarze, mit tiefem Dekolletee, überhaupt die übertriebene feminine Linie ist im aufregenden zehn- oder Zwölfstunden Arbeitstag der Ladies ohnehin kein Platz mehr. Dies gilt erst recht fürs Leben zu Zweit:
Arbeitsteilung ist angesagt.
Und die großen Couturiers unserer Tage tragen dieser Entwicklung Rechnung:
Sie haben sie alle im Programm und sie können es kaum erwarten, ihre Klamotten, Verzeihung Kreationen, an die Frau zu bringen:
Die eleganten und figurbetonten Kostüme, die ihrer Trägerin fast wie eine zweite Haut anliegen und manch männlichem Gesprächspartner den Kopf verdrehen werden. Ganz zu schweigen von den betont „männlich-markant“ lässigen Hosenanzügen, die noch vor kurzer Zeit auf den Pariser Modeschauen für Furore sorgten – (Marlene Dietrich und Hildegard Knef in ihren jungen Jahren lassen grüßen) – und die dann manchmal zur erstaunten Frage Anlass geben werden, ist „Sie“ nun eine „Sie“ oder vielleicht ein doch besonders hübscher und gutaussehender „ER“?
Vor allem dann, wenn nun wirklich „ER“ ins Spiel kommt – nein nicht als charmantes und verführerisches männliches Wesen – als „Kopfbedeckung“, als „Hut“. Denn „oben ohne“ geht die moderne und aufgeschlossene Karrierefrau des Jahres 2017 nun wirklich nicht mehr.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die dabei getragenen Kreationen so gewagt sind wie die des britischen Hochadels. Obwohl, wir Deutsche können dabei auch ganz gut mithalten -denken wir zum Beispiel nur an die prachtvollen Exemplare, welche die ehemalige schleswig-holsteinische Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis so ab und an dem neugierigen Blick einer interessierten Öffentlichkeit preisgibt.
Die selbstbewusste Frau von heute trägt eben wieder Hut. Und warum sollte letzterer nicht aus „seiner“ Kollektion stammen? Erlaubt ist, was gefällt und auffällt. Mal ehrlich meine Herren, waren Sie auch nicht hin und her gerissen von der rassigen Stephanie Zimbalist in der TV-Reihe „Remington Steele“ an der Seite des späteren James-Bond-Darstellers Pierce Brosnan? Die Tochter des weltbekannten US-Schauspielers Ephraim Zimbalist Jr. spielte darin überaus erfolgreich eine charmante, aber mit allen Wassern gewaschene Privatdetektivin. Unvergessen sind bis heute ihre Auftritte mit Sonnenbrille, Trenchcoat und Uralt-Schlapphut – natürlich absolut cool und lässig über die Stirn gezogen.
Also, sehr verehrte Damen – zeigen Sie Mut und tragen Sie wieder Hut.
Allen Vätern, die mit einer heranwachsenden Tochter „gesegnet“ sind, sei es schon jetzt ins „Mode-Stammbuch“ geschrieben – vernagelt die Kleiderschränke und bringt Sakkos, Hemden, Krawatten und Hüte in Sicherheit – zumindest die besseren Stücke. Denn genau diese wird sich mit absoluter Sicherheit Ihr herzallerliebstes Töchterlein unter die lackierten Fingernägel reißen – und sie werden neidlos und völlig baff feststellen, dass diese Ihrem Sprössling besser stehen – als umgekehrt.
Dass die Sache mit dem Hut im wahrsten Sinne des Wortes kein alter Hut ist, beweisen – man könnte auch ironisch sagen, wieder einmal – die alten Ägypter. In der äußerst grauen Vorzeit, also etwa im Zeitraum von 75O – 2800 vor Christus, waren Hüte oder besser ausgedrückt „Kopfbedeckungen“ ausschließlich den hohen Herrschern, Priestern oder gar nur den Göttern vorbehalten. Das königliche Kopftuch, genannt „Nemes“ stammt aus der Zeit von etwa 1330 vor Christus und ist im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern. Getragen hat es der legendäre Tutanchamun aus Theben.
Im späten Mittelalter, also um 16OO, trug der europäische Mann das Barett, welches je nach Region, Landesteil und Stand seines Trägers unterschiedlich gestaltet war. Die Herzdamen dieser Herren mussten sich dagegen mit schlichten Hauben begnügen. In England dominierte die sogenannte „Tudor-Haube“, während die Ladies in Frankreich und Italien schon eine Spur „revolutionärer“ waren:
Sie trugen ihre Haarpracht schon um 1500 offen und lediglich mit Bändern und Perlen verziert.
Im späten achtzehnten Jahrhundert durften dann auch die Damen hierzulande etwas „freier“ und vor allem „mutiger“ werden:
Von unserem Nachbarn Frankreich – woher auch sonst ist man versucht zu sagen – kamen die sogenannten „Watteau-Hüte“ herüber, flache Scheiben, die am Vorderkopf saßen. Und auch die englischen Ladies ließen sich nicht lange bitten:
Von der Insel schwappte der legendäre „Gainsborough-Hut“ herüber, eine breitkrempige Kreation aus Samt oder Taft und je nach dem Geldbeutel ihrer Trägerin mehr oder weniger aufwendig gearbeitet.
Ohne Hut ging der Mann der Welt zu Beginn unseres Jahrhunderts grundsätzlich nicht aus dem Haus. Der Filzhut feierte seine Triumphe. Bowler, Derby und Homburg werden vor allem den etwas „reiferen“ Damen und Herren unter unserer Leserschaft etwas sagen.
Bei den Damen waren die Hüte mit asymmetrisch aufgebogener Krempe en vogue. Es waren phantasievoll aufgeputzte Kreationen, die so manchen männlichen Verehrer an den Rand der puren Verzweiflung gebracht haben mögen – vor allem beim Versuch, die Herzallerliebste zu küssen. Immerhin waren diese extraordinären Werke der legendären Hutmacher dieser Zeit allesamt mit Schleier versehen …
Die „Goldenen Zwanziger“ dürfen wir keinesfalls übergehen, denn, so manch „reifer“ und schon erwähnter männlicher Leser würde glänzende Augen bekommen. Nur soviel:
Es war die Hoch-Zeit der deutschen und europäischen Hut-Mode. Topfhüte, aus Filz, Stroh und Velours bestimmten das Hut – Erscheinungsbild dieser aufregenden Jahre. Tief in die Stirn gezogen, ein Auge kess und verwegen halb be- und verdeckend, vielleicht steckte das liebreizende weibliche Wesen sogar noch in einem Hosenanzug a la Marlene Dietrich, den Mantelkragen lässig hochgeschlagen, als Krönung der Verruchtheit vielleicht noch eine ultra-lange Zigarettenspitze im grellrot geschminkten Mund – „Frau“ oder „Mann“ – wen hat dies in diesen wilden Zeiten des europäischen Aufbruchs schon interessiert?
Eine Katastrophe hatten die Protagonisten der „Golden Twenties“ schon hinter sich, von den neuen und dunklen Wolken, die am Firmament heraufzogen, wollten und konnten sie vielleicht auch noch nichts wissen.
Für kurze Zeit nach dem großen und entsetzlichen Crash, der Europa und die halbe Welt in Schutt und Asche legte, konnte sich der Hut noch einmal behaupten:
Für unsere Mütter und Großmütter war der Hut schlichtweg Pflicht. Die Dame der „Fünfziger“ ging einfach „oben ohne“ nicht aus dem trauten Haus. Selbst im Kino, in Gesellschaft und im Theater wurde der Kopfputz aufbehalten.
Im Zuge der großen „68-er Revolution“ war es dann mit dem Hut fürs erste vorbei und dies gilt ausnahmslos für beide Geschlechter. Neben Jeans und Turnschuhen machten nun die Arafat-Kopftücher Furore. Wie sich doch die Zeiten ändern:
Heute zählt der vor einigen Jahren verstorbene Yassir Arafat zu den Gründungsvätern des über viele Jahre so herbeigesehnten Palästinenser-Staates. Er hinterließ eine Ehefrau und eine inzwischen erwachsenen Tochter. Vielleicht erfährt diese junge Dame gelegentlich auch etwas von der „Mode-Karriere“ ihres berühmten Vaters. Und vielleicht wird sie dann ihrerseits mit einer revolutionären Mode-Idee den berühmten Vater noch übertreffen …?
Den Hut wird es jedenfalls immer geben. Vielleicht in einer anderen Mode-Form, was eigentlich auch so gut wie sicher ist – denn wir alle unterliegen der einen oder anderen „Mode“ – und dies ist auch gut so. Denn wo kämen wir schließlich hin, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.
Es wäre ja (mit uns Deutschen) nun wirklich nicht auszuhalten.
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