Stephanie Neumann looks stunning in this captivating photograph taken by the talented Gerhard-Stefan Neumann. The warm and friendly tone of the image radiates through Stephanie’s smile, capturing a moment of genuine joy. This beautiful composition showcases the skill and artistry of Gerhard-Stefan Neumann as a photographer.
Man and woman are once again showing their bravery in wearing hats. In this article by Gerhard-Stefan Neumann, we explore the trend of embracing hats as a fashion statement. From stylish fedoras to elegant sun hats, hats are making a comeback in the world of fashion. So, why not join the trend and add a touch of flair to your outfits with a hat?
„Der Teufel hole meinen Ruf!
Ein Einkommen brauche ich!
Eine Arbeit brauche ich!
Ich berste vor Neid, wenn ich eure Automobile und eure Landhäuser sehe.“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
P R O L O G
Man(n) und Frau zeigen wieder Mut zum Hut – von Gerhard-Stefan Neumann …
Nach langen Jahren der Stagnation sehen die deutschen Hutproduzenten wieder Wachstumschancen.
… seine Geschichte ist fast schon so alt wie die gesamte zivilisierte Menschheit. Immerhin war es ein ziemlich weiter Weg von den ägyptischen Königstüchern, den ersten zaghaften Kopfputzkreationen des Mittelalters bis hin zu den unausstehlich unmodischen Baseball Caps unserer Tage.
Bis kurz nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg, also bis in die frühen Fünfziger, feierte die klassische Kopfbedeckung mit Namen Hut ihre größten Erfolge. Kaum eine Dame, die auf sich etwas hielt, ging in jenen aufregenden Tagen des deutschen Wirtschaftswunders „oben ohne“ aus dem Haus,
Heute befindet sich die deutsche Hutindustrie wieder in einem leichten Aufwind, Fachleute sprechen sogar schon wieder von einer Renaissance des modischen Kleidungsstückes Hut – sicherlich auch deshalb, weil gerade junge Frauen wieder „oben mit“ gehen – und dies ausgerechnet mit dem klassischen Herren-Hut.
Vielleicht liegt es aber auch gerade daran, dass die deutschen Hut-Hersteller dem Standort Deutschland und seinen jungen motivierten Designern die Treue gehalten haben.
Selbstverständlich dürfen Sie Text und Fotos auch im Rahmen einer Anzeigen-Strecke verwenden. Die Fotos können Sie über mein Büro erhalten. Bitte rufen Sie uns einfach an.
E D I T O R I A L
Nürnberg. (gsn) – Sie sind jung, attraktiv, oft genug hinreißend schön, unabhängig und selbstbewusst. Mit den berühmten drei „K’s“ (Kinder, Kirche, Küche) haben sie nun wirklich nichts mehr am Hut. Sicher sind Männer – ein fester und durchaus erwünschter Bestandteil ihres Lebens – aber ein absolutes Muss „muss“ es eben nicht mehr sein. Ihre Zukunft meistern sie mit Charme und Intellektualität, einer guten Portion Selbstsicherheit und Durchsetzungsfähigkeit. Zur Not wird auch schon mal der Ellbogen eingesetzt – hin und wieder auch alle beide. Das zumindest haben sie von ihren männlichen Kollegen in den langen Jahren der Emanzipation gelernt.
Die Rede ist von den modernen Karrierefrauen dieser Tage.
Sie arbeiten als Mannequins und Models, sind in den zahlreichen Talkshows des öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehens als Moderatorinnen präsent und sind aus Redaktionsstuben von Print- und Werbemedien nicht mehr wegzudenken. Einige von ihnen kann man durchaus zur „Meinungsmacher-Elite“ dieses Landes zählen. Was die neidische und erstaunte Männerwelt Mitte der Achtziger vielleicht noch mehr oder weniger abfällig und neidisch als „Karriere scharfe Weiber“ abtat – ist ein heute fester – und durchaus liebenswürdiger Bestandteil – unseres Lebens.
Auf den Punkt gebracht heißt dies:
Die modernen jungen Frauen dieser Tage sind auf den Marsch durch die Institutionen – sie wollen an die Macht. Und dies kompromisslos.
Ebenso kompromisslos sind sie in Sachen Mode. Erlaubt ist was gefällt. Für die Einen sind die großen Designer-Namen aus Paris, Mailand, München und New York das absolute Nonplusultra – für die anderen eben nur Schall und Rauch. Bei den modernen jungen Frauen dieser Tage ist, im Gegensatz zur Politik, die neue Sachlichkeit schon längst eingezogen:
Auf Schnickschnack und Schnörkel kann getrost verzichtet werden, die jungen Frauen von heute wollen die Mode, die zu ihnen passt – sachlich, elegant, tragbar und figurbetont – die „neue Zeit“ eben. Gefragt sind gute Stoffe, edle Materialien und gute Verarbeitung. Und – Hersteller aufgepasst – es darf auch wieder etwas kosten. Dafür verzichten die jungen Ladies eben auf Quantität, allerdings sollten die edlen Stücke untereinander kombinierbar sein.
Auch hier machte eine Frau Furore und räumte ihren Geschlechtsgenossinnen zumindest in Sache Mode einige Steine aus dem Weg:
Die Hamburger Mode-Göttin Jill Sander.
Einst selbst Mitglied der schreibenden Zunft erkannte sie frühzeitig genug den Trend der Zeit und mit Glück, Ausdauer und dem richtigen „Händchen“ eroberte sie sich schon in relativ jungen Jahren ihren Platz im Olymp der Modezaren.
Fürs kleine Schwarze, mit tiefem Dekolletee, überhaupt die übertriebene feminine Linie ist im aufregenden zehn- oder Zwölfstunden Arbeitstag der Ladies ohnehin kein Platz mehr. Dies gilt erst recht fürs Leben zu Zweit:
Arbeitsteilung ist angesagt.
Und die großen Couturiers unserer Tage tragen dieser Entwicklung Rechnung:
Sie haben sie alle im Programm und sie können es kaum erwarten, ihre Klamotten, Verzeihung Kreationen, an die Frau zu bringen:
Die eleganten und figurbetonten Kostüme, die ihrer Trägerin fast wie eine zweite Haut anliegen und manch männlichem Gesprächspartner den Kopf verdrehen werden. Ganz zu schweigen von den betont „männlich-markant“ lässigen Hosenanzügen, die noch vor kurzer Zeit auf den Pariser Modeschauen für Furore sorgten – (Marlene Dietrich und Hildegard Knef in ihren jungen Jahren lassen grüßen) – und die dann manchmal zur erstaunten Frage Anlass geben werden, ist „Sie“ nun eine „Sie“ oder vielleicht ein doch besonders hübscher und gutaussehender „ER“?
Vor allem dann, wenn nun wirklich „ER“ ins Spiel kommt – nein nicht als charmantes und verführerisches männliches Wesen – als „Kopfbedeckung“, als „Hut“. Denn „oben ohne“ geht die moderne und aufgeschlossene Karrierefrau des Jahres 2017 nun wirklich nicht mehr.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die dabei getragenen Kreationen so gewagt sind wie die des britischen Hochadels. Obwohl, wir Deutsche können dabei auch ganz gut mithalten -denken wir zum Beispiel nur an die prachtvollen Exemplare, welche die ehemalige schleswig-holsteinische Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis so ab und an dem neugierigen Blick einer interessierten Öffentlichkeit preisgibt.
Die selbstbewusste Frau von heute trägt eben wieder Hut. Und warum sollte letzterer nicht aus „seiner“ Kollektion stammen? Erlaubt ist, was gefällt und auffällt. Mal ehrlich meine Herren, waren Sie auch nicht hin und her gerissen von der rassigen Stephanie Zimbalist in der TV-Reihe „Remington Steele“ an der Seite des späteren James-Bond-Darstellers Pierce Brosnan? Die Tochter des weltbekannten US-Schauspielers Ephraim Zimbalist Jr. spielte darin überaus erfolgreich eine charmante, aber mit allen Wassern gewaschene Privatdetektivin. Unvergessen sind bis heute ihre Auftritte mit Sonnenbrille, Trenchcoat und Uralt-Schlapphut – natürlich absolut cool und lässig über die Stirn gezogen.
Also, sehr verehrte Damen – zeigen Sie Mut und tragen Sie wieder Hut.
Allen Vätern, die mit einer heranwachsenden Tochter „gesegnet“ sind, sei es schon jetzt ins „Mode-Stammbuch“ geschrieben – vernagelt die Kleiderschränke und bringt Sakkos, Hemden, Krawatten und Hüte in Sicherheit – zumindest die besseren Stücke. Denn genau diese wird sich mit absoluter Sicherheit Ihr herzallerliebstes Töchterlein unter die lackierten Fingernägel reißen – und sie werden neidlos und völlig baff feststellen, dass diese Ihrem Sprössling besser stehen – als umgekehrt.
Dass die Sache mit dem Hut im wahrsten Sinne des Wortes kein alter Hut ist, beweisen – man könnte auch ironisch sagen, wieder einmal – die alten Ägypter. In der äußerst grauen Vorzeit, also etwa im Zeitraum von 75O – 2800 vor Christus, waren Hüte oder besser ausgedrückt „Kopfbedeckungen“ ausschließlich den hohen Herrschern, Priestern oder gar nur den Göttern vorbehalten. Das königliche Kopftuch, genannt „Nemes“ stammt aus der Zeit von etwa 1330 vor Christus und ist im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern. Getragen hat es der legendäre Tutanchamun aus Theben.
Im späten Mittelalter, also um 16OO, trug der europäische Mann das Barett, welches je nach Region, Landesteil und Stand seines Trägers unterschiedlich gestaltet war. Die Herzdamen dieser Herren mussten sich dagegen mit schlichten Hauben begnügen. In England dominierte die sogenannte „Tudor-Haube“, während die Ladies in Frankreich und Italien schon eine Spur „revolutionärer“ waren:
Sie trugen ihre Haarpracht schon um 1500 offen und lediglich mit Bändern und Perlen verziert.
Im späten achtzehnten Jahrhundert durften dann auch die Damen hierzulande etwas „freier“ und vor allem „mutiger“ werden:
Von unserem Nachbarn Frankreich – woher auch sonst ist man versucht zu sagen – kamen die sogenannten „Watteau-Hüte“ herüber, flache Scheiben, die am Vorderkopf saßen. Und auch die englischen Ladies ließen sich nicht lange bitten:
Von der Insel schwappte der legendäre „Gainsborough-Hut“ herüber, eine breitkrempige Kreation aus Samt oder Taft und je nach dem Geldbeutel ihrer Trägerin mehr oder weniger aufwendig gearbeitet.
Ohne Hut ging der Mann der Welt zu Beginn unseres Jahrhunderts grundsätzlich nicht aus dem Haus. Der Filzhut feierte seine Triumphe. Bowler, Derby und Homburg werden vor allem den etwas „reiferen“ Damen und Herren unter unserer Leserschaft etwas sagen.
Bei den Damen waren die Hüte mit asymmetrisch aufgebogener Krempe en vogue. Es waren phantasievoll aufgeputzte Kreationen, die so manchen männlichen Verehrer an den Rand der puren Verzweiflung gebracht haben mögen – vor allem beim Versuch, die Herzallerliebste zu küssen. Immerhin waren diese extraordinären Werke der legendären Hutmacher dieser Zeit allesamt mit Schleier versehen …
Die „Goldenen Zwanziger“ dürfen wir keinesfalls übergehen, denn, so manch „reifer“ und schon erwähnter männlicher Leser würde glänzende Augen bekommen. Nur soviel:
Es war die Hoch-Zeit der deutschen und europäischen Hut-Mode. Topfhüte, aus Filz, Stroh und Velours bestimmten das Hut – Erscheinungsbild dieser aufregenden Jahre. Tief in die Stirn gezogen, ein Auge kess und verwegen halb be- und verdeckend, vielleicht steckte das liebreizende weibliche Wesen sogar noch in einem Hosenanzug a la Marlene Dietrich, den Mantelkragen lässig hochgeschlagen, als Krönung der Verruchtheit vielleicht noch eine ultra-lange Zigarettenspitze im grellrot geschminkten Mund – „Frau“ oder „Mann“ – wen hat dies in diesen wilden Zeiten des europäischen Aufbruchs schon interessiert?
Eine Katastrophe hatten die Protagonisten der „Golden Twenties“ schon hinter sich, von den neuen und dunklen Wolken, die am Firmament heraufzogen, wollten und konnten sie vielleicht auch noch nichts wissen.
Für kurze Zeit nach dem großen und entsetzlichen Crash, der Europa und die halbe Welt in Schutt und Asche legte, konnte sich der Hut noch einmal behaupten:
Für unsere Mütter und Großmütter war der Hut schlichtweg Pflicht. Die Dame der „Fünfziger“ ging einfach „oben ohne“ nicht aus dem trauten Haus. Selbst im Kino, in Gesellschaft und im Theater wurde der Kopfputz aufbehalten.
Im Zuge der großen „68-er Revolution“ war es dann mit dem Hut fürs erste vorbei und dies gilt ausnahmslos für beide Geschlechter. Neben Jeans und Turnschuhen machten nun die Arafat-Kopftücher Furore. Wie sich doch die Zeiten ändern:
Heute zählt der vor einigen Jahren verstorbene Yassir Arafat zu den Gründungsvätern des über viele Jahre so herbeigesehnten Palästinenser-Staates. Er hinterließ eine Ehefrau und eine inzwischen erwachsenen Tochter. Vielleicht erfährt diese junge Dame gelegentlich auch etwas von der „Mode-Karriere“ ihres berühmten Vaters. Und vielleicht wird sie dann ihrerseits mit einer revolutionären Mode-Idee den berühmten Vater noch übertreffen …?
Den Hut wird es jedenfalls immer geben. Vielleicht in einer anderen Mode-Form, was eigentlich auch so gut wie sicher ist – denn wir alle unterliegen der einen oder anderen „Mode“ – und dies ist auch gut so. Denn wo kämen wir schließlich hin, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.
Es wäre ja (mit uns Deutschen) nun wirklich nicht auszuhalten.
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